Die Ärzteschaft altert
Werfen wir einen Blick auf die Ärztinnen und Ärzte, die besonders viele Heilmittelverordnungen ausstellen, so sehen wir, dass bei den Hausärzten der Anteil der über 60-Jährigen bei 36,6 Prozent liegt (+5,8 gegenüber 2013). Bei den Nervenärzt:innen sieht es nicht besser aus. Hier sind 31,5 Prozent über 60 Jahre (+5,1 Prozent) – bei den Chirurg:innen und Orthopäd:innen sind es 28,9 Prozent (+9 Prozent).
Einen besonders hohen Anteil an Ärztinnen und Ärzten kurz vor der Rente haben die ärztlichen Psychotherapeut:innen mit 56 Prozent (+21,7 Prozent). Geradezu jung sind die Kinderärzt:innen. Hier liegt der Anteil der Ü60er „nur“ bei 26,6 Prozent (+4,8 Prozent).
In den kommenden Jahren werden viele dieser Verordnerinnen und Verordner in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Bekannt ist, dass wir auch im ärztlichen Bereich einen erheblichen Fachkräftemangel haben. Die Frage ist: Wer stellt dann noch Heilmittelverordnungen für all die Patient:innen aus, die dringend Therapie benötigen? Wie soll eine Akuttherapie funktionieren, wenn doch schon jetzt die Wartezeit in manchen Arztpraxen Wochen oder gar Monate beträgt? Fakt ist: Wir werden in Zukunft kaum um einen Direktzugang für Heilmittelpraxen herumkommen, wenn die Versorgung unserer Patient:innen gewährleistet bleiben soll. Dafür brauchen wir jedoch neue Berufsgesetze und eine Akademisierung. Welche Gründe noch für eine Vollakademisierung in der Heilmittelbranche sprechen, lest Ihr hier.